Dienstag, 30. Mai
Wir haben täglich fast ganztags Sonnenschein. Die Höchsttemperatur beschränkte sich heute auf bescheidene 13°C. Soweit sollte auch der Seewetterbericht recht behalten. Was den Wind betraf, lagen sowohl das euröpäische Wettermodell "ECMWF" als auch das des US-Wetterdienstes "GFS" völlig daneben. Zumindest was die Windstärke betraf. Das GFS-Modell ist übrigens auch Grundlage der meisten Wetterberichte, die man so als App auf seinem Handy hat. Wir vergleichen im Seewetterbericht meist mehrere Wettermodelle, wobei wir uns im Wesentlichen auf die Vorhersagen von ECMWF und GFS stützen. Im Regelfall liegt die "Wahrheit" meist in einem Mittel zwischen beiden Modellen.
Nach der Vorhersage auf Basis des ECMWF sollten wir einen Grundwind von 9 kn (3 Bft) und in Böen 15 kn (4 Bft) haben. GFS sagte sogar Böen bis 22 kn (5 Bft) voraus.
Dementsprechend freuten wir uns bereits darauf, mal wieder einige Seemeilen unter Segeln ins Kielwasser bringen zu können. Bei einem überwiegend nördlichen Kurs und Wind aus ost bis südost, später süd, hätte alles perfekt gepasst.
Tatsächlich pendelte sich der Wind bei 2 Bft ein. Wegen der leichten Dünung (alte Welle eines vorhergehenden Wetters), die heute auf nordöstlicher Richtung auf die Schären zulief, war das Segeln bei 2 Bft, wenn auch grundsätzlich machbar, heute nicht möglich.
Also lief knapp 3 Stunden der Motor für gut 15 Seemeilen Distanz, bis wir unserere neue Ankerbucht, Stora Ålo, erreichten. Das gute daran: Nach zwei Tagen Ankern waren unsere Bordakkus insbesondere wegen des laufenden Kühlschranks, relativ leer. Nach drei Stunden Motorfahrt sind nicht nur alle Bordakkus voll geladen, sondern auch der Wasserboiler, der das Frischwasser auch durch einen Wärmetauscher über den Motor-Kühlwasser-Kreislauf erhitzen kann, ist wieder voll mit heißem Wasser.
Das ist unsere heutige Ankerbucht |
Das besondere an unserer heutigen Ankerbucht ist die Möglichkeit an einer sogenannten Mooring-Tonne festzumachen. Eine Mooring-Boje ist ein Schwimmkörper, der mit einer Kette oder Leine an einem auf Grund liegenden Gewicht (meist ein Betonquader) befestigt ist. An der Oberseite hat diese Boje widerum einen Metallring, an dem man sein Boot festmachen kann. Der Vorteil gegenüber dem Ankern liegt darin, dass der Betonquader am Seegrund nicht wie ein Anker bei Belastung rutschen kann.
Genau, wie beim Ankern, schwoit das festgemachte Boot dann um die Mooring-Boje herum (nur das es hier sicherer liegt).
So sieht die heutige Bucht auf der Seekarte aus.
Bei einem kurzen Landgang, stoßen wir auf diesen Siebenstern ...
Ein Siebenstern (Familie der Primelgewächse) |
Morgen Nachmittag verlegen wir uns wahrscheinlich wegen des anstehenden Starkwindes in das nahegelegene Valdemarsviken.
Wir werden berichten.
Harry & Katrin |