Samstag, 31. Juli 2021

31.07.2021 Figeholm

 Samstag, 31. Juli


Heute heißt es Abschied nehmen. Nach dem Frühstück packen Gerd & Christine ihre Sachen und bringen sie ins Auto. Für sie geht es weiter Richtung Süden und in wenigen Tagen nach Hause. Der Vormittag ist noch überwiegend sonnig und so verstauen wir alles und ich räume schon mal ein wenig den Außenbereich des Bootes auf, bevor es wieder regnet. Katrin´s SUP ist nach dem gestrigen Regentag wieder trocken, genauso wie sein Zubehör und einige Leinen, mit denen ich während des Starkwindes der letzten Tage so einiges an Deck gesichert hatte.

Der große Wassertank im Heck ist inzwischen auch leer und ich kann ihn auffüllen.

Noch bis Mittag stehen wir am Auto und erzählen, dann fahren Sie los. Es war schön mit Euch Beiden, auch wenn es wegen des Propellers und später des Wetters mit dem Segeln nicht geklappt hat, so haben wir doch ein paar sehr schöne Tage miteinander verbracht!

Später gehe ich noch zu Coop, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Heute gönne ich mir dort mal ein Marabou Eis "Krokant + Orange". Eine echte Konkurenz für mein heißgeliebtes Daim Eis.

Jetzt heißt es klar Schiff machen, denn morgen, Sonntag, soll es endlich weiter gehen. Heute ist Tag 15 in Figeholm. Es soll morgen ein ein konstanter Südwest mit vier Beaufort wehen, der erst am Abend und in den Folgetagen deutlich abflaut. Daher möchte ich morgen einige Meilen machen und bis nördlich Västervik kommen. Schauen wir mal.

 


 

 

Den Nachmittag durch schreibe ich dann Blog und taue parallel die Kühlbox ab.  Dazu nehme ich Speisesalz, dass ich bei ausgeschaltetem Kühlschrank über die vereisten Kühlrippen streue. Nach zwei Stunden sieht das Ergebnis schon gut aus. Jetzt spüle ich die Salz und Eisreste mit Spiritus ab. Alles zusammen fließt in eine Kunststoffbox, die unter den Kühlrippen steht. So geht fast nichts daneben und nach zweieinhalb Stunden ist alles erledigt.

Draußen regnet es fast unablässig und ein kleines Gewittergebiet scheint um Figeholm zu kreisen. Gleich gehe ich noch meine Hafengebühr bezahlen, denn am Wochenende macht das Hafenmeisterbüro erst um 17:00 auf.

Danach kochen, duschen und noch einmal den Wassertank am Bug ganz auffüllen, denn morgen soll es recht früh losgehen.


Bleibt mir gewogen und weiter neugierig.



30.07.2021 Figeholm (Ausflug nach Oskarshamn)

 Freitag, 30. Juli

 

Gegen 08:00 kehrt langsam Leben auf Ari ein. Ich steige den Niedergang hoch, öffne das Schiebeluk und blicke über das Heck auf die weitläufige Wasserfläche schräg hinter Ari. Es ist wolkig und weit hinten über dem Meer, kann man erkennen, wie der Regen schleierartig aus den Wolken fällt. Ein Blick auf das Thermometer zeigt 16°C. Ich beschließe, zunächst den Wassertank im Bug aufzufüllen. Dazu ziehe ich mir von der nur wenige Schritte entfernten Bootstankstelle den Wasserschlauch heran, welcher dort auf einer Art selbstaufholender Spindel aufgerollt ist. Während sich der Wassertank langsam füllt, setze ich schon einmal den Wasserkessel auf. Zeit für den ersten Kaffee.

 

Zu dritt schauen wir jeder auf sein Mobilgerät, um den Wetterbericht des Tages zu studieren und da wir unterschiedliche Anbieter nutzen, entsteht kurzerhand eine kleine Diskussion um die Vorhersage. Allen gemein ist, es wird heute im Wesentlichen regnerisch bleiben und mit etwas Glück die Wolkendecke am Nachmittag auflockern.

So haben wir viel Zeit für diverse „Geschichten, die unser Leben schrieb“ und irgendwann später auch, um zu frühstücken.

 

Der gesamte Fang hat dann doch die Möglichkeiten eines Fotos gesprengt ... 😂

Am Nachmittag vertreibt sich Gerd die Zeit mit Angeln und Christine zeigt mir die Route, die Sie Ende der achtziger Jahre von Travemünde auf dem Binnenwege bis zur Rhonemündung am Mittelmeer mit gelegtem Mast gefahren sind. Dann eine Runde Mittelmeer und wieder zurück. Ein Törn über mehrere Monate.

Draußen blinzelt jetzt ab und zu die Sonne durch kleine Lücken in der sonst geschlossenen Wolkendecke. Am Nachmittag reist es, wie vorhergesagt, langsam auf und es soll vorübergehend noch sonnig werden. Wir entschließen uns, mit dem Auto in das nahegelegene Oskarshamn zu einer kleinen Stadtbesichtigung zu fahren. Oskarshamn hat gut 17.000 Einwohner und liegt südlich von Figeholm. Nach rund einer Viertelstunde über die nahegelegene Schnellstraße, sind wir dort. Wir stellen das Auto im Hafen ab, wo wir eine kostenlose Parkmöglichkeit finden.



 

 

Es gibt hier Fährverbindungen nach Öland (Byxelkrok) und Gotland (Visby) und eine Rundtour zum Nationalpark Blå Jungfrun (Insel: Blaue Jungfrau) wird angeboten. Überraschend ist die leicht hügelige Lage der Stadt. Historische Gebäude mischen sich mit nicht immer gelungenen Neubauten. Hier eine Auswahl der Motive, die uns bewegt haben. Viel Spaß …

 

 




 




 Nicht gelungen ist es mir, Informationen zu den einzelnen Gebäuden aus den Internet zu ziehen, da es, wenn überhaupt, nur schwedisch-sprachige Erläuterungen gibt.

 



 

  

Oben: Als ich dieses Foto mache ist mir noch gar nicht klar, was ich da aufnehme ...



Es handelt sich hier um die mit 72 Metern längste Parkbank der Welt (und ich habe vor lauter Fotografieren völlig vergessen mich mal ´drauf zu setzen).

 

 

 

 

 


Das Sjömanshuset (Fischermannshaus). Das Internet bleibt mir eine Erklärung schuldig, was es hiermit auf sich hat.

 

 

 


Ein Hotel Post findet man tatsächlich überall (oben)




Haus der Schwedischen Handelsbank

 

Stilvolles Bauwerk eingerahmt von naja ...

 

Bunt trifft klassisch.



 


 Blick über die Stadt ... und ... auf der Suche nach diesem Turm ...

 


Als wir ihn finden, kommt leider keine Erleuchtung. Weder wissen wir wie er heißt - noch wozu er dient oder gedient hat.

 

 

 

 
Alt trifft auf neu.

Wir lassen unsere Stadtbesichtigung mit einem Besuch im benachbarten Coop ausklingen, denn uns allen knurrt der Magen. Bis wir dann zurück in Figeholm sind und das Essen auf dem Tisch steht, ist es etwa 21:00.

Im Anschluss gibt es zum Verdauen noch ein großes Glas Cuba Libre und zur Unterhaltung das Filmdrama "Die Farbe des Horizonts". In dem an eine wahre Begebenheit angelehnten Spielfilm von 2018, geht es um einen Segeltörn einer jungen Frau mit ihrem Verlobten, welcher nach einem schweren Sturm im Pazifischen Ozean zu einer Überlebenstragödie wird. Dieser Spielfilm lebt von seiner weitgehend, auch für einen Segler, autentischen Handlung und kommt ohne zusätzlichen Aktionklamauk aus. Ein Drama, das man sich gut und gerne anschauen kann. Absolute Film-Empfehlung!

Irgendwann am späten Abend fallen wir alle wie tot ins Bett.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Donnerstag, 29. Juli 2021

29.07.2021 Figeholm

 Donnerstag, 29. Juli


Gerd und Christine haben auf Ari übernachtet. Um 07:00 klingelt bei uns allen der Wecker, denn wir haben heute noch viel vor. Da für Nachmittag Starkwind aus südost und Regen erwartet wird, wollen wir gegen 09:00 ablegen und einen kleinen gemeinsamen Törn starten. Bei Böen bis 20 Knoten wollen wir auf Halbwindkurs Richtung "Blaue Jungfrau" und dann wieder retour, so dass wir gegen 13:00 wieder im Hafen Figeholm sind. Wir bereiten alles vor, sind startklar, sogar das Logbuch ist startfertig. Gerd holt bereits die rund 30 Meter Landstromkabel ein, als ich feststelle, dass wir bei dem anstehenden Wetter vermutlich keinen Liegeplatz mehr in Figeholm bekommen werden, wenn wir von geplanten Törn zurückkommen. Was tun?

Wir sind uns einig, dass das sicherlich der Fall sein wird. Da ich bei dem vorhergesagten Wetter schlecht auf einen Ankerplatz ausweichen kann, beschließen wir, den Törnplan aufzugeben. Christine schlägt vor: "Wir können doch eine Kajaktour machen!". Und so machen wir es dann spontan auch. Genau genommen, haben wir nur ein Kajak; aber Gerd und Christine haben ein SUP und Katrin´s SUP liegt ja ebenfalls hier an Bord. Auf beide SUP´s lässt sich eine Sitzfläche montieren und das Stehpaddel zu einem Doppelpaddel umbauen. In wenigen Minuten ist alles startklar.

Südlich Figeholm´s hatte ich ja kürzlich einen Flachwasserbereich entdeckt, der mit vielen kleinen Inseln, Felsen und Schilfbereichen aufwartete. Da wollen wir jetzt hin.












Und wieder ist es Kaffeezeit in Deutschland. Christine besorgt uns frische Zimtschnecken vom Coop. Gerd macht den Kaffee.

 

 

Am Abend wird noch gegrillt. Wir haben ein großes Lachsfilet, dazu gibt es dunkles Schwedenbrot mit Preiselbeeren und gemischten Salat. Das ganze draußen am Grill mit vermutlich noch 4 Beaufort.





Vorfreude kann so schön sein ...




 
 
 
 

 
 
Und dann gibt´s noch Nachtisch - Mashmellows, gegrillt am Schilfrohr.