Freitag, 22. April 2016

22.04.2016 Sowas wie Urlaub

Innen und außen erhielt Ari einen ersten Waschgang. Unter Deck wurde fleißig aufgeräumt und ausgemistet. Von unserer to-do-Liste ist fast alles erledigt - sogar die Maße für den neuen Seezaun sind schon genommen; nun kann bestellt werden. Lediglich der Einbau des neuen, aktiven AIS-Gerätes und das Anschlagen der Segel haben wir wegen des schlechten Wetters noch vertagt.

Also, das Wetter war die letzten zwei Tage nicht wirklich schlecht. Die Sonne schien fast durchgängig und es war trocken, aber der eiskalte und böige Wind tobte ohne Unterlass mit 4-7 Bft durch den Hafen. Beim Waschen des Decks sind uns fast die Hände abgefroren. Unter Deck war es ruppig - kein Wetter, um kopfüber unter der Salonbank zu hängen und dort das alte AIS gegen das neue auszutauschen.
Das Gleiche gilt für die Segel. Bei diesem Wind macht das Anschlagen der Segel keinen Spaß - morgen wird es windtechnisch wesentlich gemächlicher. Wir haben keine Eile, sondern Urlaub.

Neben den Arbeiten am Boot machen wir tatsächlich Urlaub. Lange, ausgiebige Frühstücke unter Deck, kleine Pausen im Cockpit in der Sonne (windgeschützt!) und gegen Abend tobe ich mich in der wiedereröffneten Bordküche aus. Hier koche ich sehr gerne.
Den Abend verbringen wir unter Deck, es ist einfach zu kalt. Aber nicht zu kalt, um bei schöner Abendstimmung sofort rauszuspringen und ein Foto zu machen.



Donnerstag, 21. April 2016

20.04.2016_Touchdown 2016

Nachdem uns das Wetter einen Strich durch den gestrigen Krantermin gemacht hat, war Ari heute endlich fällig.
Wir hatten - genauso wie der Hafenmeister - keine Lust, das Boot am Dienstag bei Böen bis zu 8 Bft unnötig zu gefährden.
Gegen 9 Uhr rollte der große Hubwagen an, um Ari samt Lagerbock an die Wasserkante zu bringen.
Der Rest des Einkranens in Fotos:

Die Fahrt durch das enge Hafengelände...


... bis runter zur Wasserkante. Die Jungs hier wissen, was sie tun. Die Präzision beim Rangieren weckt Begeisterung.

Und rein mit der dicken Lady ins Ostseewasser 2016


So, Boot schwimmt - aber, ... da fehlt noch was ...

... jo - 16 m Alu-Mast. Das war ja eine Plackerei.



Gegen Mittag fuhren wir Ari in ihre Box und gingen nach einem ausgiebigen Frühstück die anstehenden Arbeiten an.

An Deck musste die Elektrik aus dem Mast (Antenne, Windmesser, Positionslampen) mit dem Boot verbunden werden.
Die Wanten (Stahlseile, welche den Mast seitlich halten) mussten gespannt und dann der Großbaum eingehangen werden. Jetzt konnte auch der Rodkick eingespannt werden, der den Baum "hoch hält". Anschließend konnte ich alle Leinen vom Mast ins Cockpit führen, damit bei der Fahrt so viel wie möglich von hier aus bedient werden kann. Das alles war beschwerlich, weil der Wind böig und eiskalt übers Deck fegte. Deshalb werden wir die Segel auch erst später anschlagen.

Unter Deck mussten die Wassertanks gereinigt und befüllt werden. Eine große Innenraumreinigung steht natürlich auch noch an. Zufrieden genossen wir abends unsere ersten Nudeln an Bord - zu mehr Zauberkochkünsten war ich schlichtweg zu müde.
Bis in den späten Abend schauten wir am neuen Bord-Fernseher unsere eigenen Fotos und Videos bei einem (zwei, drei) Schluck Rotwein an. Anschließend ließen wir uns vom immer noch böigen Westwind in den Schlaf schaukeln.




Sonntag, 17. April 2016

Winterlager 2015/16_Abschluss

17. April 2016 - Wir haben es fast geschafft.
Alle Anstriche sind fertig und das gesamte Boot ist am Rumpf geschliffen und poliert.
Die Ruderanlage ist wieder komplett und perfekt eingestellt. Morgen folgen noch ein paar Reparaturarbeiten an Deck; ein paar kleinere Lackschäden müssen durch den Bootsbauer "geheilt" werden. Keine große Sache.

Heute morgen, 9 Uhr. Das Wetter lockte uns in den Hafen. Seit dem frühen Morgen gab es blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein - aber leider nur 9° C (gegen Mittag!) und ziemlich starken, eiskalten Wind.
Der letzte Arbeitstag in Bildern:

Huch, das glänzt noch was in Grundierungsfarben-Silber. Auch der Antrieb muss noch blauer werden.

Dick angepummelt mit mehreren Kleidungsschichten konnte man die Pausen in der Sonne genießen. Natürlich - ein Segelbuch :-) 

Ari bekam heute noch den Hintern gewienert. Nun glänzt sie von allen Seiten.

... wie neu

Ich habe mit dem letzten, dem dritten Anstrich genug von dunkelblauer Farbe. Aufgrund des starken Windes flogen die großen und kleinen Tropfen besonders schön durch die Gegend. Ich hatte die Farbe überall: in den Ohren, im Gesicht, am Hals, bis unter die Ärmel meiner Kleidung.

Das Entfernen der Farbreste mit Lösol (Waschbenzin) nahm mir meine Haut am nunmehr dritten Tag in Folge ziemlich krumm - zum Glück war ich allein im Waschraum des Hafen und konnte laut genug jammern.

Kaffeepause am Hafenkiosk, mit Blick auf den Strelasund und die ersten Boote im Wasser.

Der spannende Moment: ich löse den schützenden Klebestreifen - sauber!

Was für eine schöne scharfe Kante - was für ein Glanz im Lack. Perfekt - jetzt kann das Boot ins Wasser.
Wenn alles gut geht und der starke Wind sich nicht hält, wird Ari am Dienstag gegen 10 Uhr ins Wasser gekrant. Dann gibt es auch wieder neue Fotos. Das heißt: morgen gibt es den ersten echten Urlaubstag - nix muss, alles kann :-)

Samstag, 16. April 2016

Winterlager 2015/16_3

April, April - du weißt wirklich nicht, was du willst.
Angesagt war ein durchwachsener, aber trockener Tag. Punkt 10 Uhr begannen wir damit, womit wir am Vortag aufgehört hatten. Harry mit Schleifen und Polieren und ich mit dem Antifouling-Streichen.
Harry war gegen Mittag fast mit dem Rumpf durch, da brummelte schon das erste Gewitter am Horizont. Wie sich später herausstellt, blieb es nicht bei dem einen. Aber schaut selbst:

Da schleicht sich das erste Regengebiet inklusive Gewitter heran. 

Zum Glück war auch das Antifouling auch schon leidlich trocken.


Wir flüchteten beide ins Auto und staunten, was da an Wassermassen runterkam.

Nach gut 20 Minuten zog das Gewitter ab ... 

... und die Sonne kam ganz unschuldig und wunderbar warm hervor.



Aber nicht lange. Kaum hatten wir uns mit dem Bavaria-Spezi an die Vollendung der Rudergeschichte gemacht, zog das nächste Wetter auf.
Nachdem schon diverse Schauer durchzogen, blieb dieses Wolkenfeld mal ganz harmlos und vor allem trocken.
Nur ein paar stärkere Böen tobten durch das Hafengelände.






Mit diversen, herumliegenden Holzresten stemmten wir das Ruderblatt stückweise höher und höher in den Schiffsrumpf und damit in sein oberes Lager.



Immer wieder wurde das schwere Teil ein Stück angehoben und mit einem Stück Holz in seiner Position fixiert. Anschließend wurde der Sitz in der oberen Aufnahme kontrolliert ... und weiter ging es. 
Harry sah zum Schluß aus wie der Tetris-Meister von Neuhof.
 

Wozu auch eine Pause? Natürlich, immer ran mit der nächsten Störung.

Noch gab es Restarbeiten am oberen Ruderlager. 

Die Fixierung der endgültigen Höhe des Ruderblattes war schon fast ein Meisterwerk

Auf der Überführungsfahrt aus dem Ijsselmeer, letztes Jahr, kamen uns hier fast alle Schrauben entgegen. 

Der Fachmann kümmert sich - mittlerweile in strahlendem Sonnenschein.

Was für ein schöner Abend im Hafen

Am Abend gönnten wir uns in unserer Lieblingspizzaria am Stralsunder Yachthafen noch ´ne Pizza.

Ich sage "Gute Nacht" mit einem schönen Abendfoto aus dem Cityhafen Stralsund.

Freitag, 15. April 2016

Winterlager 2015/16_2



Urlaub mit Muskelkater-Garantie ... hier unsere Vorhaben für den 10-Tage-Urlaub:

* Grundierung auf dem gesamten Unterwasserschiff streichen (2x Rumpf, 5x den Kiel)
* anschließend Antifouling im selben Bereich streichen (2-3 Schichten)
* Rumpflackierung schleifen und polieren
* Ruderblatt einbauen (lassen)
* Schäden am Gelcoat (die Lackschicht des Bootes) reparieren (lassen)
* Radarreflektor am Mast befestigen
* Einkranen des Bootes inkl. Stellen des Mastes - natürlich nicht ohne unsere Hafenmeister
* Fall-Leinen der Segel austauschen
* Segel anschlagen
* Funkgerät und AIS einbauen und anschließen

Ob wir das wohl alles schaffen? Wenn der Petrus nicht ständig die Dusche anstellt, könnte es was werden, Ein Arbeitsbericht in Fotos:

Schleifen und Polieren - dank des vom Bootsbauer ausgeborgten Gerüsts überhaupt möglich :-)

Zweiter Anstrich der Grundierung, nach dem Spachteln der Gussfehler im Kiel mit Epoxy (weiße Flecken unten)

Mach mal P-A-U-S-E - mit Kaffee vom Hafenkiosk

Hier kommt später das Ruderblatt "reingesteckt" - aber noch fehlt das Lager, damit alles rund läuft ...

... und mit Herrn Baumbach kommt auch das Lager. Schick, wa?!

Vereinigung - das Lager steckt in seiner Aufnahme.

Damit wir das Ruderblatt überhaupt rein bekommen, muss das Boot samt Lagerbock angehoben werden.

Ein Film vom Anheben des Bootes:


Das Ruderblatt ist schon mal da, wo es ungefähr hin soll. Jetzt geht es drinnen weiter ... 

Danny, der Motorenspezi werkelt noch an der Abdeckung des Saildrives, ich amüsiere mich weiter mit der Grundierung.

Endlich Platz - jetzt mach ich mir die Schraube schick

Es geht doch nichts über Sicherheit am Arbeitsplatz :-)

Harry der Schleifer.

Diese Spiegelung, whow. Ari ist auf einen Schlag mindestens 5 Jahre jünger

Antifouling - der Anti-Spaß für Seepocken und Algen. Schickes Dunkelblau für unseres Ostsee-Lady.

Halbzeit - einmal "Bauchpinseln" über die ganze Länge dauert ca. 1,5 Stunden.

Am Nachmittag spülte uns der Regen von der Baustelle. Gut, wir hatten sowieso Hunger und eine Shoppingtour bei Bauhaus stand auch noch auf dem Programm.
Da es ab morgen wieder trocken werden soll, haben wir gute Chancen, Polieren und Streichen über das Wochenende abschließen zu können. Am Dienstag geht Ari ins Wasser - yippieh!


Montag, 11. April 2016

Winterlager 2015/16_1


Raus aus dem Wasser und an Land abgestellt. Kein Bootsbesitzer mag diesen Anblick:





         
Harry hatte unserer Ari ein schönes Gestell für die Bootsplane entworfen und auch gebaut:



Während Ari so recht trocken und gut be"hütet" den Winter überdauerte, beschäftigten wir uns mit dem Zubehör. 

Softschäkel.

Ich hatte festgelegt, dass wir Softschäkel brauchen.
Also ab zu Ira und das spärliche Wissen aufgefrischt.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Um den Bergeschlauch für das Gennaker in der richtigen Größe bestellen zu können, musste das Segel gut vermessen werden.

Unsere doch eigentlich so große Altbauwohnung war diesem Ansturm an Segeltuch trotzdem nicht gewachsen. Aber wir bekamen das hin.

Nach ein paar Minuten Gewurschtel und Geraschel standen die korrekten Maße fest und die Mail mit der Bestellung an den Segelmacher unseres Vertrauens - Segelmacher Diekow aus Hamburg - konnte abgesandt werden.


Am Ende des Winters ist wieder das Boot dran:

Bevor das Unterwasserschiff mit frischem Antifouling bestrichen werden kann, muss der Kiel geschliffen und zusammen mit dem Unterwasserschiff mit einem speziellen Untergrund (Primer) behandelt werden.


Aber erstmal schleifen ... das war auch nötig.

                                                                                
                                                   

Hier nun Kiel und Unterwasserschiff beim ersten Anstrich mit dem Primer:




In den nächsten Tagen geht es in den Endspurt. Weiterstreichen, Einbau von Elektronik, Anschließen der Fäkalientanks und, und, und ... ich werde weiter berichten.