Donnerstag, 31. Mai 2018

31.05.18_Geburtstag auf urlaubisch

Nu isset soweit ... Harry hat Geburtstag.
Punkt neun Uhr flog er (ausgeschlafen!) aus der Koje. Da war der Frühstückstisch im Cockpit schon gedeckt und der Geburtstagstisch im Salon vorbereitet:


Am späten Vormittag zogen wir nochmal über die Insel. Dieses Mal mit dem direkten Ziel unserer Lieblingsbucht im Kopf und über möglichst unbekannte Wege. Davon gibt trotz der "Kleinheit" der Insel noch genügend. Neben den markierten Wanderwegen gibt es dutzende Pfade kreuz und quer.

Blumen brauchte ich für Harry nicht pflücken - die wachsen hier überall üppig am Wegesrand



In der Mitte der Insel, oben auf dem Hügel, das Leuchtfeuer ...

 Auf der "freien" Suche nach einem Weg zur Bucht hatten wir uns "ein wenig" vertan. So hüpften wir die letzten 300 Meter über das Geröll. Anstrengend aber auch mit richtig viel Spaß


Endlich da ... die Bucht, der eigentliche Badestrand der Insel, wurde ihrem Namen "Vindhalla" heute sehr gerecht.
Der Wind brauste mit geschätzt 4-5 Beaufort direkt auf diesen Küstenabschnitt. Das sorgte für eine ordentliche Welle, die unaufhörlich auf das Ufer zurollte. Hier eine winzige(!) Auswahl aus dem heutigen Film- und Foto-Marathon:
Wie schon gesagt, hier rollten ordentlich Wellen ran

Der Blick aufs Meer macht nachdenklich .... 

... aber entspannt auch sehr.




DIE Bucht!





 Wieder einer dieser Nebenwege. Die Vegetation wechselt gefühlt aller 200 m zwischen Steppe, Stein, Urwald und Geröll.



Zurück am Boot wurde erst gechillt, dann gegrillt. Für Harry ein Geburtstags-Flanksteak mit statten
657 Gramm Startgewicht. Da mein Grillkäse sehr klein ausfiel, bekam ich zum Glück noch was vom Steak ab, 100 g oder so 😉




Jetzt werden wir uns noch im Cockpit das eine oder andere "alkoholische Getränk" schmecken lassen und wieder den Sonnenuntergang bestaunen. Vielleicht so gemütlich wie gestern: auf dem Sprungturm der kleinen Badeanlage hier am Hafen sitzend, Beine baumeln, Seele baumeln ....


Morgen geht es noch einmal in den Schären vor Anker. Wir freuen uns schon.

Mittwoch, 30. Mai 2018

29./30.05.18_Spontan?

Können wir ... 😃

Folgende Szene spielte sich am Morgen des 29.05. ab:
Die Bootsbesatzung sitzt am Frühstückstisch. Im Kopf der Plan für den Tag, weiter zur Südküste Schwedens, nach Ystad, zu segeln. Nach einer genussvollen Schweigeminute fragt einer den anderen "Was machen wir eigentlich nach Ystad? Wir haben noch zwei Wochen Urlaub."
" Weiter in den Sund!?"
"Und wo dann da anlegen? Kopenhagen? Malmö? Hesingør? Helsingborg? Alles Städte ...!"
"Stimmt. Blöd. Ich habe gar keine Lust aufs städtische."
"Wir sind vor lauter Freude über den Wind zu früh aus den Schären raus."
"Stimmt ....! .... .... Wollen wir zurück?"
"Ja!"
"Wohin?"
"Hanö!!!"

Wir räumten den Frühstückstisch ab, machten alles segelklar und änderten unseren Kurs wieder nach Norden. Das hieß zwar, am Anfang etwas zu kreuzen, aber selbst das machte irgendwie Spaß. Die Sonne schien, der kühle Ostwind ließ uns ohne Jacke (aber immer noch im Pullover) segeln, die Windstärke war optimal und wir hatten ob unserer Entscheidung ein Dauergrinsen im Gesicht.

Während der Fischer vor Skillinge mit Wind und Welle zu kämpfen hatte .... 

.... genossen wir beides - dauergrinsend

Klopfgeräusche am/im Mast, wenn Ari in die Wellen semmelt. Nix gefunden ... 

Kurz vor zehn Uhr am Vormittag gestartet legten wir acht Stunden später, mit 52 sm im Kielwasser wieder im Hafen von Hanö an. Dieser war (ist) gut gefüllt, aber wir bekamen lustigerweise genau den Platz, den wir uns aufgrund der Windrichtung schon ausgewählt hatten.

Der Platz "wennste reinkommst, gleich links rum" war tatsächlich noch frei :-)

Unsere Entscheidung wurde mit einem fantastischen Sonnenuntergang bestätigt. Schwedischer Sommer - das geht einfach nur in den Schären!




Wir werden bis mindestens Donnerstag hier bleiben, die Insel erneut erkunden, ein bisschen "Bootshaushalt" erledigen (Kleidung, Menschen, Boot waschen, aufräumen und saubermachen auf und unter Deck, Bettzeug und Matratzen lüften, usw.).
Harry hat am Donnerstag Geburtstag - das werden wir natürlich ein bisschen feiern.
Danach geht es vielleicht nochmal an unsere Lieblingsorte der letzten Woche oder wir suchen uns neue Ankerplätze.
Noch ist ein wenig Zeit für den schwedischen Sommertraum....

Hier noch unser gezackter Törn zurück nach Hanö:



Montag, 28. Mai 2018

28.05.18_Freiflug

27.05.18_Karlskrona
Gestern gönnten wir uns dann doch noch einen Ausflugstag in Karlskrona.

Das Wetter hatte sich am Morgen im Gegensatz zur Prognose vom Vorabend noch ein wenig "verschärft". Bei den zu erwartenden Windstärken um 6 Beaufort hatten wir keine Lust, den kleinen Hafen auf Utklippan (südlich der Außenschären Karlskronas) auszuprobieren.

So enterten wir am Vormittag die kostenlose Vaxholm-Fähre nach Aspö, eine der großen Außenschären von Karlskrona. Die Fähre fährt im Stundentakt und holt die dort lebenden Schweden nach 25 Minuten Fahrzeit ins Großstadtleben.





Ja, es war sehr windig :-)


Auf der zirka 2 x 2 km "großen" Insel steht eine Wehranlage aus dem 17. Jahrhundert. Schön restauriert und schön anzusehen, bietet sie eine tolle Aussicht auf die Stadt sowie das freie Wasser vor den Schären.




Am Horizont sieht man Karlskrona
Am Nachmittag zurück am Boot gammelten wir den restlichen Tag vor uns hin und kümmerten uns ein wenig um unser Boot.

28.05.18_Skillinge
Endlich wieder segelbarer Wind. Die Wetterdienste prophezeiten schöne 4 Beaufort aus östlichen Richtungen, später auf 5-6 Beaufort steigend, jedoch zum Abend wieder abflauend. Den ganzen Tag Sonne und keine Wolke. Liest sich gut, machen wir - einmal diagonal von Karlskrona über den kleinen Teich runter nach Skillinge im Süden von Simrishamn.



War der Wind am Anfang etwas mau, steigerte er sich schneller, als im Wetterbericht vorausgesagt. Zack - schon hatten wir erst fünf dann sechs Beaufort (in der Spitze 25 Knoten) und eine beachtliche Welle. Da wir aufgrund des späten Saisonstarts noch keine "Segelbeine" hatten, nahmen wir vorsichtshalber eine halbe Dosis Reisetabletten.
Für mich zu wenig. Während Harry alles toll und sportlich fand, wurde ich seekrank. Bei mir führt das selten zum Erbrechen. Neben Übelkeit kommen bei mir Nervosität bis hin zur Angst auf. Schon blöd, wenn man gut 65 Seemeilen Strecke vor sich hat. Am besten ging es mir noch am Steuer, denn Ari waren Wind und Welle genau richtig. Unsere Dicke braucht bei raumen Wind (von schräg hinten) schon einen ordentlichen Schub, damit sie in Gang kommt. Da wir uns stündlich am Ruder abwechselten, ging es mir alle zwei Stunden besser - immer dann, wenn ich am Steuer stand. Letzten Endes lag ich dann aber doch im Salon und schlief in voller Montur mit Basecap und Sonnenbrille auf dem Kopf und der Rettungsweste über der Jacke regelrecht erschossen ein.

Nun liegen wir, nach einem "interessanten" Anlegemanöver mit fettem Seitenwind am Gästekai des Fischereihafens Skillinge. Mir schmeckt noch nicht mal das Bier - das ist schon kritisch :-)



Morgen erwartet uns nur ein kleiner Törn von rund 25 sm bei ähnlichem Wetter.
Einmal um die Ecke in den Süden Schwedens nach Ystad. Das sollte auch für mich zu schaffen sein.

Unser heutiger Törn:


P.S.: nur für Dirk!
Ich habe da einen lukrativen Nachfolger für deine olle Motorschüssel gefunden:


Na, wat sachste? 'n bisken Farbe druff und schon schick, oda? 😂


Samstag, 26. Mai 2018

26.05.18_Regenasyl

Seit gestern liegen wir im Stadthafen von Karlskrona.

Der Unterschied zu den letzten Tagen inmitten der schwedischen Schären kann nicht krasser sein. Der Hafen liegt, wie der Name schon sagt, mitten in der aus Inseln bestehenden Stadt. So sind Straßen und Touristen nicht weit und alles in allem etwas lauter.
Dennoch genießen wir die Marina, welche sich seit unserem ersten und letzten Besuch hier in 2014  stark verändert/modernisiert hat.
Neben ausuferndem Duschen werden wir die Tage hier nutzen, um ein paar frische Lebensmittel nachzubunkern. Fleisch und Salat stehen ganz oben auf der Einkaufsliste .... und Käse in Scheiben :-)

Aber erstmal mussten wir ja hinfahren. Ein Stück - raus aus dem Schärengarten - durften wir sogar segeln. Der Rest musste motort werden. Bei bis zu 22 Knoten Wind gegenan war das teilweise eine recht kühle Angelegenheit. Wieder rein in den Karlskroner Teil des Schärengartens ist einem diese Drehbrücke im Weg. Sie öffnet zu jeder vollen Stunde - wenn man sich vorher per Telefonanruf bei der Brückenmeisterei anmeldet. So zu lesen ... an der Brücke. Im Begleitheft zu den Seekarten steht der Hinweis mit dem Anruf sowie die Telefonnummer leider nicht. So legten wir eine dreiviertel Stunde Ankerpause in einer windgeschützten Bucht südlich der Brücke (auf dem Foto rechts) ein:



Gespannes Beobachten der Signallichter an der Brücke ... 
 Um 14 Uhr passierten wir dann die Brücke und kamen nach weiteren 6 sm nach Karlskrona rein.

Die Vaxholmfähren verkehren zwischen den einzelnen Inselteilen der Stadt und zu den Außenschären


Diese Türme stehen mitten im Wasser. An diesem hier bogen wir zum Hafen ab, ...

... vorbei am Marinemuseum ... 

... und dem großen Schiff der Küstenwache. Gleich dahinter sieht man schon die ersten Boote an den Stegen liegen.

Im Hafen nutzen wir unser Sonnensegel über dem Cockpit. Natürlich als Sonnenschutz; es hat sich heute Vormittag aber auch schon als guter Regenschutz bewährt. So konnten wir nach dem Einkauf trotz des Schauers noch ein wenig im Cockpit sitzen und die kommende Sonne abwarten.


Diesen schönen Sonnenuntergang am gestrigen Abend genossen wir auf unserer Mini-Badeplattform mit einem leckeren Drink in der Hand:


Hier unsere Route der letzten Tage:

Vom ersten Ankerplatz links, Insel Tjärö, ging es zum zweiten Ankerplatz südlich Saxemara, dann unter Segeln raus aus dem Schärengarten , wieder rein, an der Insel Hasslö durch die Drehbrücke und schon waren wir in Karlskrona.

Wir haben noch keinen Plan, wann wir wohin weiterfahren.
Uns ist eigentlich nach richtig schön Segeln, gerne auch mal wieder etwas weiter. Der auch noch diese Woche bestimmende, kräftige Ostwind lässt uns allerdings nicht in den Kalmarsund. Gegenan Kreuzen muss nicht sein, wenn es nicht unbedingt sein muss.
Vielleicht noch ein wenig Inselhopping, vielleicht zum Südschwedischen Festland, vielleicht ... ach, mal sehen, worauf wir und das Wetter ab morgen Lust haben.

Donnerstag, 24. Mai 2018

24.05.18 Rumtreiber_Aktualisiert

Die innere Trägheit tut gut.
Trotzdem wird es wohl Zeit für einen neuen Post...

Wir gönnten uns auf Hanö einen Tag zum Wandern. Wir besuchten unsere Lieblingsplätze und gönnten der Speicherkarte im Fotoapparat keine ruhige Minute.


Eines der vielen Möwennester

Mutterinstinkt







Am Montagmorgen hat sich doch tatsächlich ein Dieb an Bord geschlichen und uns bestohlen. Anschließend zog er  frech mit der Beute nu ganze 5 Meter weiter, um sie vor unseren Augen zu genießen:
Sie war sichtlich geübt im Abschneiden von schnabelgerechten Käsestücken

Dieses kleine Mistvieh von Krähe hatte uns doch tatsächlich eine ganze Packung Käse aus dem Cockpit gemopst. Schnell waren die Scheiben aus der Verpackung gezogen und lagen auf dem Kai. Ich rettete nur noch die Plastik vor dem Abflug ins Hafenbecken und überließ dem frechen Vogel seine Beute.

Am Dienstagmorgen füllten wir die Wassertanks bis zum Rand und machten uns auf den kurzen Weg in die kleinen Schärengebiete westlich Karlskronas. Ich hatte mir bereits vorab in den Seekarten ein paar mögliche Ankerplätze markiert,  die beim vorherrschenden Ostwind geeignet wären. Diese fuhren wir ab und besahen uns das Ganze vor Ort genauer.

Als erster Halt lockte eine Bucht neben der Insel Tjärö. Im Hafen der Insel lagen wir schon mit beiden Booten. Nun eben vor Anker... und es war traumhaft.
Um uns herum Naturschutzgebiet und dementsprechend viele Vogelarten, zu Wasser, in der Luft und an Land. Die Geräuschkulisse war fulminant. Wir unternahmen kurze Ausflüge mit dem Schlauchboot, fotografierten und filmten uns die Finger wund oder genossen einfach das "nichts tun". Das tut besonders gut - mal so lange nichts tun, bis echte Langeweile aufkommt.
Das Aufwachen in dieser Natur-pur-Kulisse zauberte einem sofort ein Lächeln in das verschlafene Gesicht. Das Leben an Bord geht endgültig auf Campingniveau, weil wir mit der Energie der Batterie sorgsam umgehen müssen - die Steckdosen sind hier rar :-)






Heute wechselten wir den Ankerplatz, nur rund 10 sm weiter das Schärenfahrwasser weiter östlich. Die Strecke reichte aus, um die Verbraucherbatterie wieder vollständig aufzuladen.
Hier liegen wir noch etwas unruhig, weil der Wind erst heute Nacht dreht und wir erst dann die Abdeckung der Vogelschutzinsel neben uns nutzen können.



Unsere nächsten "Nachbarn" - weit weg und auf den Inseln verteilt


Auf alle Fälle geht es morgen in den Hafen von Karlskrona. Für das Wochenende sind Gewitter mit den dazugehörigen Schauern angesagt - die müssen wir nicht vor Anker mitmachen.